


Fast hundert Jahre lang – von etwa 1822 bis 1909 – lebte Reb Mendel Rosenbaum, der „Judenbischof von Zell“, bzw. seine Nachfahren im säkularisierten Unterzeller Kloster, im sogenannten Judenhof. Im Anwesen Judenhof 1a befand sich auch eine Laubhütte, in der früher das alljährliche Laubhüttenfest abgehalten wurde. Mit dem Verkauf des Anwesens durch die Familie Rosenbaum und deren Wegzug im Jahre 1909 sowie durch den Holocaust, der auch das jüdische Leben in Zell auslöschte, verschwand diese Tradition. Verschiedene Baumaßnahmen, die nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Anwesen durchgeführt wurden, führten zum gänzlichen Einbau der noch erhaltenen Laubhütte und machten diese für Außenstehende unkenntlich.
Die neuen Besitzer ließen die Laubhütte glücklicherweise weitgehend unberührt und nutzten das Bauwerk als Schuppen. 2007 erwarb die Gemeinde Zell das Anwesen und ließ erste Renovierungsarbeiten im Inneren durchführen.
Die umfänglichen Sanierungsmaßnahmen, die 2017 starteten, beinhalteten neben der Wiederherstellung der Wandmalereien und der Sichtbarmachung des noch original erhaltenen Laubrostes vor allem bauliche Maßnahmen im Außenbereich. Hierbei erstellte das Büro Schirmer Architekten + Stadtplaner die Entwurfsplanung der Außenanlagen.
Der Abschluss der Sanierung und die Eröffnung des Informationspunktes als Bildungs- und außerschulischer Lernort für jüdische Kulturgeschichte in Unterfranken fand am 4. Oktober 2018 statt.
Hier können Sie weitere Informationen zu diesem Denkmal auf der Seite des Marktes Zell aufrufen.
Die Abbildungen zeigen die Entwurfsplanung. Den eingebauten Zustand der Laubhütte und die anschließende Freilegung im Zuge der Sanierungsarbeiten sowie 2018 fertiggestellten Außenanlagen.
Art
Entwurfsplanung Freianlagen
Arealgröße
Ca. 200 qm
Bearbeitungszeitraum
2013 – 2014
Ansprechpartner
Markt Zell a. Main
Rathausplatz 8
97299 Zell a. Main
0931 468780